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 "Fanfarenklänge" von Julius Fucik (1872 - 1916) 

Es ist Samstag und Zeit für einen neuen Post. Gern möchte ich einen selten gespielten Marsch vorstellen. Ursprünglich mit dem Titel "Königsgrenadiere" benannt, sind die "Fanfarenklänge" heuer erstmals Bestandteil unseres Programms. Wie spielen die Bearbeitung von Siegfried Rundel. In Youtube findet man mehrere Einträge. Der folgende Link führt dich zu einer Aufnahme mit Toni Scholl und dem Polizeimusikkorps Baden-Württemberg:

Fanfarenklänge - Polizeimusikkorps Baden-Württemberg

Die Entstehung:

Julius Fucik übersiedelte 1913 nach Berlin. Mit tschechischen Musikern gründete er das Prager Tonkünstler-Orchester und sogar einen eigenen Musikverlag. Durch den Krieg kam aber das kulturelle Leben zunehmend ins Wanken. Dazu erkrankte Fucik schwer und verstarb schließlich 1916. So stellt die Komposition eines der letzten Werke des großen Marschkönigs dar (vgl. Klappentext des Marsches in der Ausgabe von Siegfried Rundel). 

Wenn du mehr über den großen Marschkomponisten Julius Fucik wissen willst, dann ruf einfach diesen Link auf:

Leben und Werk in Wikipedia

Kurze Werkbeschreibung:

Wie könnte es anders sein? Die Fanfarenklänge beginnen mit einem kräftigen Fanfarenmotiv der Blechbläser, angeführt von den Trompeten. Bald stimmt das Orchester-Tutti ein. Die Melodie des ersten Teils ist typisch für Fucik: melodiös und rhythmisch akzentuiert. Wuchtige Vierteltriolen leiten den zweiten Teil ein. Anschließend werden wir wieder in den ersten Teil zurückgeführt und gelangen dann in das Trio. Die Signale in den Trompeten rufen den Marschtitel "Fanfarenklänge" wieder in Erinnerung. Das Fanfarenthema beherrscht den ganzen ersten Teil im Trio, wobei das Schlagzeug mit einem straffen Marschrhythmus begleitet. Ab Takt 106 geht die Melodie in einen von halben Noten dominierten Cantus firmus über; eine strahlendes Grandioso erklingt und bildet den Schluss des glanzvollen Marsches. 

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